Eindrücke von der Spiel 2011 in Essen
Hier wieder - wie schon üblich - mein Messerundgang mit einer kleinen Bewertung der gespielten Spiele:
Donnerstag:
1) Hawaii (Hans-im-Glück): Note: 2
Ein Spiel, bei dem man in einem eigenen Winkel ein Dorf baut, und das deshalb etwas an "Wikinger" erinnert. Man läuft von Ort zu Ort, um einzukaufen, wobei die Bewegungspunkte (Füße) knapp sind und auch das Geld (Muscheln). Hat mir recht gut gefallen.
2) Crosswise (Schmidt): Note: 4-5
Hier hat wohl Schmidt versucht an den Erfolg von Quirkle anzuknüpfen. Für mich ist das aber kräftig misslungen. Zwei Teams versuchen über Kreuz möglichst punkteträchtige 6-er-Reihen aufzubauen.
3) Space Mission (Schmidt): Note: 3
Planeten sind zu erkunden, zu erschließen und auszubeuten. Die Glückskomponente ist sehr hoch, da man für einen Planeten eine Karte mit der richtigen Würfelzahl zum Hinfliegen , eine zum Erkunden und zwei zum Erschließen braucht. Bei nur 5 Karten fehlt meistens eine. Zum Schluss hatte ein Spieler 6 Planeten und die anderen je einen (wobei es allerdings auch auf den Besitz der ausgebeuteten Plättchen ankommt, die man auch von fremden Planeten holen kann).
4) Paris Connection (Queens): Note: 5
So ein langweiliges Spiel habe ich selten gespielt. Mit kleinen Lokomotiven baut man entweder Strecken auf der Frankreich-Karte, oder nimmt sich Lokomotiven als Aktien. Sobald einer für eine Gesellschaft eine längere Strecke baut, nehmen alle die Lokomotiven als Aktien, so dass der Wert sich ziemlich gleichmäßig verteilt und überdies die Lokomotiven dieser Gesellschaft ausgehen.
5) Kingdom Builder (Queens): Note: 3
Relativ schnelles Spiel, bei dem man verschiedene Geländearten besetzt und versucht, möglichst viele Punkte aufgrund von drei (aus ca. 15) vorgegebenen Zielvorgaben zu erzielen. Kein großer Tiefgang, aber ganz nett.
6) Lancaster (Queens): Note: 2
Ein sogenanntes Worker-placement-Spiel. Das heißt, man setzt seine Ritter an verschiedene Orte, die einem für diese Runde exklusiv gehören und bestimmte Einnahmen bringen. Man erhält neue oder bessere Ritter, Adelige oder Einfluss, mit dem man über Gesetze abstimmt, die dann angenommen oder angelehnt werden. Es ist auch möglich Ruhm und Ehre im Krieg zu erzielen. Ein recht gutes Spiel.
Freitag:
7) Asara (Ravensburger): Note: 2
Das bereits ein Jahr alte Spiel war das beste, was wir dort gespielt haben. Es geht darum Türme zu bauen und dabei gegenüber anderen zu punkten, indem man den höchsten Turm einer Farbe, die meisten etc. baut. Ein besonderes Kaufprinzip ist, dass man an einem Ort immer mit Karten der Farbe zahlen muss, die der erste vorgegeben hat.
8) Casa Grande (Ravensburger): Note: 3
Bizarre Strukturen entstehen, indem Bausteine gesetzt, überdacht und dann weiter in die Höhe gebaut werden. Als Zwischenebenen hat man viele verschieden große und verschieden geformte Platten, von denen aber meistens nur die kleinen verbaut wurden, weil sonst die anderen einem zu leicht die Pläne durchkreuzten. Etwas unbefriedigend.
9) Artus (Alea): Note: 3-4
In der Tafelrunde sitzen Prinzen und Ritter auf Plätzen, die Plus- und Minuspunkte vergeben. Durch Vertauschung der Figuren und Spielen von ganz unterschiedlichen Wertungskarten, die auch des öfteren Minuspunkte bescheren, gilt es möglichst viele Pluspunkte zu erzielen. Durch die Aktionen der anderen ändert sich die Situation zwischen den eigenen Spielzuegen entscheidend, so dass man nicht langfristig planen kann. Es gilt aus den jeweils zwei hintereinander auszuführenden Zügen das Beste zu machen. Fuer ein Alea-Spiel hat es mir einen zu großen Glücksanteil.
10) Feudalherren (Lookout): Note: 3
Auch hier gibt es besonders am Anfang einen hohen Glücksanteil. Bestimmt durch zwei W8-Würfel werden Gebäude oder Arbeiter aktiviert, oder auch nicht, weil sich das Spielfeld nur langsam füllt. Ein Pasch oder eine 8 im Würfel führen zu einem weiteren Würfelwurf. Bei uns passierte es, dass die Würfel in einem einzigen Zug 6 mal geworfen wurden und ein Spieler 6 Siegpunkte erhielt, während die anderen so gut wie nichts erhielten. Da das Spielziel 13 Siegpunkte war, stiegen darauhin zwei Mitspieler aus. In der zweiten Hälfte war das Spiel dann ganz nett.
11) Die Akte Whitechapel (Nexus): Note: 3
Ein etwas anderes Scotland Yard. 5 Detektive suchen Jack the Ripper, der von 5 Bluttaten jeweils verdeckt durch London nach Hause ziehen muss. Die Detektive dürfen fragen, ob er auf bestimmten Felder gewesen ist und können so allmählich seine Wohnung einkreisen. Es war ziemlich langwierig, so dass wir wegen Messeschluss schließlich nach 4 Bluttaten abbrechen mussten, ohne Jack the Ripper gefangen zu haben. Muss man nicht haben, wenn man Scotland Yard hat.
Samstag:
12) Aquilea (Zoch): Note: 2
Ein weiteres der Worker-placement-Spiele: diesmal im alten Rom. Für Einkäufe werden Gold-, Silber- und Kupfermünzen in bestimmten Verhältnissen benötigt, ohne dass man umtauschen kann. Punkte gibt es bei sportlichem Wettkampf und durch Häuserbau. Es funktioniert recht gut.
13) Safranito (Zoch): Note: 4
Es werden Holzscheiben auf ein Spielbrett geworfen, um Gewürze zu bekommen, und man kann auch gegnerische Holzscheiben wieder aus dem Ziel rausschießen. Mit drei Gewuerzen kann man ein Gericht kochen, und wer drei Gerichte gekocht hat, hat gewonnen. Allerdings gibt es die Gewürze nur sehr begrenzt. So brauchten wir einmal für alle Gerichte Chili, aber es kam über mehrere Runden keins. Gehört nicht zu meinen bevorzugten Spielen.
14) Avanti (Zoch): Note: 2-3
Es werden mehrere Autorennen gespielt, wobei mich die Fortbewegung an mein altes "Sechstagerennen" erinnert: Es werden Karten ausgespielt, und wer auf ein Feld kommt, auf dem bereits ein anderer steht, darf die gleiche Augenzahl noch einmal setzen - hier auch mehrfach hintereinander. Etwas unberechenbar wird es dadurch, dass alle ihre Karte gleichzeitig spielen müssen. Trotzdem hat es Spaß gemacht.
15) Castelli (Queens): Note: 4-5
Es werden Karten aufgedeckt, die jeweils 4 umliegende Felder mit verschiedenfarbenen Punkten beeinflussen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Queens dieses Spiel schon zweimal mit unterschiedlichen Namen und Themen in ganz ähnlicher Form im Programm (z.B. "Die Gärten der Alhambra"), und es hat mir noch nie gefallen.
Sonntag:
16) I9n (Eigenverlag Dirk Strothmann): Note: 3
Bei dem in der letzten Spielbox besprochenen Spiel geht es darum, einen von 64 Orten auf der Weltkarte mit Hilfe von sechs Alternativen (Norden/Süden, Osten/Westen, Pol/Äquator, Atlantik/Pazifik, Land/Meer, Sonne/Nebel) zu bestimmen. Eine Deduktionsaufgabe, bei der es Hinweise in Form von Ölbohrungen gibt. In jeder Phase wird ein Kriterium geheim dazu genommen, bis der Ort eindeutig bestimmt ist. Was mir daran nicht gefallen hat, war, dass letzten Endes die letzte erfolgreiche Ölbohrung über den Sieg entscheidet und es ziemlich zufällig ist, wer die Chance dazu hat.
17) Ruhm für Rom (Lookout): Note: 1-2
Ein Kartenspiel in der Art von San Juan. Die Karten können als Personen, Gebäude, Rohstoffe und Siegpunkte benutzt werden. Es geht darum, die Aktionen der Mitspieler optimal zu nutzen.
18) Casus Belli (PD-Verlag): Note: 1-2
Eine Zwei-Personen-Variante des vor mehreren Jahren herausgekommenen "Antike" (der Vorreiter der Rondell-Spiele). Funktioniert sehr gut und macht mit zwei Personen genauso Spaß wie der größere Bruder mit vielen Mitspielern.
19) Die Gnome von Zavandor (Lookout): Note: 1-2
Ein ähnliches Spielgefühl wie beim Zepter von Zavandor, aber trotzdem eigenständig. Zepter würde ich noch lieber spielen, aber dies ist auch nicht schlecht.
Herzliche Grüße
Klaus