Krefelder Brettspielgruppe "Eiswürfel" erreicht vierten Platz bei Deutscher Meisterschaft
Im Rahmen des Herner Spielewahnsinns nahmen am Samstag den 13. Mai gleich zwei Mannschaften der Krefelder Brettspielgruppe Eiswürfel an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel teil. Im Vorfeld hatten sich Mannschaften Eiswürfel 1 und Eiswürfel 2 bei regionalen Vorentscheidungen für das Turnier qualifizieren müssen.
In Herne ging es für die acht Spieler dann um alles. Platz 4 reicht, um schon für die nächste Deutsche Meisterschaft vorqualifiziert zu sein, Rang 3 verschafft sogar einen der begehrten Plätze bei den Europe Masters in Essen. Allerdings sind bei 36 teilnehmenden Mannschaften so hohe Platzierungen keine Selbstverständlichkeit und nicht leicht zu erlangen. Deshalb haben die Turnierteilnehmer in den letzten Wochen viel Zeit auf das Training der vier Spiele verwandt.
Gespielt wurden dieses Jahr das recht glückslastige Familienspiel „Frogriders“, das komplexe Eisenbahnspiel „Railroad Revolution“, das Handelsspiel „Century – Die Gewürzstraße“ und zum Abschluss das eher unplanbare Tauschspiel „Händler von Osaka“. Jedes dieser Spiele wird stets mit vier Spielern pro Tisch gespielt. Alle erzielten Punkte aller Spiele eines Teams werden zusammengerechnet, sodass nur die Mannschaft gemeinsam einen Erfolg erringen kann.
Das Turnier begann für Team 1, bestehend aus Ralf Schneiderwind, Klaus-Jürgen Fleischer, Jens Malmström und Bodo Thevissen, vielversprechend. Mit 14 von 20 möglichen Punkten war bei Frogriders ein erstes Zeichen gesetzt. Dank zweier Siege, eines zweiten und eines dritten Platzes konnte sich die Mannschaft beim ersten Glücksspiel des Tages gut positionieren.
Der Start von Team 2, mit Ilka Malmström, Katja Ollig, Stephanie Fleischer-Pantazis und Michael Markfort, war leider etwas holpriger und fiel mit nur einem zweiten, zwei dritten und einem vierten Platz deutlich weniger vielversprechend aus. Allerdings sind gerade glücksbetonte Spiele selten richtig planbar, sodass der Erfolg nicht garantierbar ist.
Anschließend ging es spielerisch nach Amerika. Im strategischsten Spiel des Abends „Railroad Revolution“ mussten die Spieler Eisenbahnstrecken, Bahnhöfe und Telegrafenstationen bauen. Leider wurde das Spiel seinem hohen Anspruch nicht gerecht und es stellte sich in den Vorbereitungen schnell heraus, dass es zwar viele Strategien aber nur eine wirklich Siegstrategie gab. Diese Unausgewogenheit sollte durch einer Regeländerung seitens der Turnierleitung behoben werde, was aber letztlich gelang. So stand die zu spielende Strategie also schon vor dem Turnier fest und nur die konkrete Umsetzung dieser einen Strategie entschied über Erfolg oder Niederlage. Wie zu erwarten war, hatten fast alle Teilnehmer die gleiche Erkenntnis, sodass an allen Tischen diese eine Strategie gespielt wurde. Dennoch gelang Team 1 mit 4 Siegen und 20 fulminanten Turnierunkten die Maximalausbeute. Die Mannschaft konnte also mit dem stattlichen Ergebnis von 34 Punkten in die kurze Mittagspause gehen und die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Currywürste essen.
Team 2 errang durch den Sieg von Michael Markfort immerhin noch ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis von 12 Punkten. Dennoch sind 21 Punkte zur Halbzeit des Turniers zu wenig, um noch realistische Chancen auf den Titel zu haben.
Nach der Curry-Wurst ging es dann Stilvoll mit Gewürzen weiter. In „Century – Die Gewürzstraße“ handelt man zwar nicht mit Curry aber mit vier anderen Gewürzen. Dennoch gilt es für die Spieler, geschickt mit den Warensorten zu jonglieren, um diese während des Spiels in fünf Siegpunktekarten zu tauschen.
Zwar konnte Team 1 den vorherigen Erfolg nicht wiederholen, aber dank zweier Siege sprangen stattliche 15 Punkte heraus. Mit 49 Punkten nach drei Spielen war dem Team eine Platzierung unter den ersten Mannschaften kaum mehr zu nehmen.
Team 2 war das Glück beim Gewürzhandel leider nicht hold und holte nur sieben Turnierpunkte. Im vierten und letzten Spiel konnte es also eher um Schadensbegrenzung als um eine Top-Platzierung gehen.
Mit 13 Punkten gelang Team 2 dann in „Händler von Osaka“ auch ihr bestes Ergebnis und so kam es noch zu einem versöhnlichen Tagesabschluss. Team 1 hingegen konnte bei diesem sehr glückslastigen Spiel nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen und schaffte mit zehn Punkten nur ein knapp unterdurchschnittliches Ergebnis. Dennoch waren 59 Punkte in Spielen ein hervorragendes Ergebnis und konnten eventuell für den Turniersieg und damit die Deutsche Meisterschaft reichen. Jetzt musste sich in der Siegerehrung herausstellen, ob eines oder mehrere andere Mannschaften noch bessere Ergebnisse erzielt hatten.
Traditionell ist die Siegerehrung sehr spannend, da die Mannschaften stets vom 36. Platz an aufgerufen werden. Für Team 2 war die Spannung leider schon bei Platz 25 vorbei. Team 1 hingegen musste noch lange bangen. Erst bei Rang vier konnte einer der begehrten Pokale entgegengenommen werden. Damit ist die Mannschaft immerhin für die nächste DM gesetzt und muss nicht erneut die Qualifikation durchlaufen. Für die Teilnahme an der Europameisterschaft war diese Platzierung aber genau um 1 Position zu gering. Leider konnten sich zwei andere Teams äußerst knapp oberhalb von Eiswürfel 1 positionieren. Einen besonderen Beifallssturm löste allerdings die Punktzahl des neuen Deutschen Meisters aus. Team Bogdan hatte mit 11 Siegen aus 16 Spielen unglaubliche 70 Punkte errungen und war für die anderen Mannschaften uneinholbar enteilt.
Der erfolgreichste Eiswürfel war Klaus-Jürgen Fleischer, der mit 18 von 20 Punkten ein vorzügliches Ergebnis erreichte und so seinen Ruf als Vollblutturnierspieler bestätigte, der immer dann besondere Leistungen bringt, wenn es darauf ankommt.
Wieder einmal haben die Eiswürfel-Mannschaften Krefeld und die Region würdig vertreten. Und auch wenn es leider nicht zum großen Wurf gereicht hat, hatten alle Teilnehmer viel Spaß am Turnier und der Vorbereitungszeit. Bis zum nächsten Turnier vergehen wieder einige Monate und so können sich die Spieler für eine Weile wieder ihren Lieblingsspielen oder Neuem widmen.
An Turnieren oder entspanntem „einfach-so-spielen“ Interessierte können sich gerne mit Ralf Schneiderwind in Verbindung setzen (info (at) brettspielgruppe-eiswuerfel.de). Neue Spieler sind stets willkommen.